Edinburgh 1878: ein Unbekannter attackiert Frauen, es trifft hauptsächlich Prostituierte und zunächst ist die Polizei nicht gewillt, Ermittlungen aufzunehmen. Nur Dr. Joseph Bell und sein Assistent Doyle gehen diesen bizarren Vorfällen nach. Es gelingt ihnen, die Übergriffe auf die Frauen mit einem
Mord und anderen Vorkommnissen in Verbindung zu bringen und bald müssen sie erkennen, dass sie es…mehrEdinburgh 1878: ein Unbekannter attackiert Frauen, es trifft hauptsächlich Prostituierte und zunächst ist die Polizei nicht gewillt, Ermittlungen aufzunehmen. Nur Dr. Joseph Bell und sein Assistent Doyle gehen diesen bizarren Vorfällen nach. Es gelingt ihnen, die Übergriffe auf die Frauen mit einem Mord und anderen Vorkommnissen in Verbindung zu bringen und bald müssen sie erkennen, dass sie es mit einem ganz neuen Typ von Täter zu tun haben, dessen Festsetzung ihnen alles abverlangen wird.
Der zweite Teil aus den Anfängen von Sherlock Holmes hat mir insgesamt noch besser gefallen als der 1. Band, denn diesmal ging es mit der eigentlichen Handlung, die zeitlich auch vor "Die Augen der Heather Grace" spielt, gleich los. Es gibt keine verwirrenden Vor- und Rückblicke die den eigentlichen Handlungsablauf stören und so erfolgt ein kontinuierlicher Spannungsaufbau. Zudem gibt es einen zweiten Handlungsstrang um Sir Henry Carlisle und seine kranke Frau. Diese Geschehnisse sind sowohl mit Doyles Privatleben als auch mit dem eigentlichen Krimifall verwoben, so dass sich hier ein sehr interessantes Gesamtgefüge ergibt, das so ganz nebenbei sehr viele kleine interessante und ungemein aufschlußreiche Details über die damalige Zeit offenbart. Sei es die Situation an der medizinischen Universität an der seit kurzem Frauen studieren dürfen, was sowohl bei Studenten als auch Professoren großen Unwillen hervorruft, oder die medizinische Behandlung bei Syphilis, außerdem erhält man einen gelungenen Einblick in das Leben der damaligen Zeit, sowohl in herrschaftlichen als auch einfachen Häusern. So ergibt sich hier eine wirklich dichte historische Atmosphäre, die den Leser in das 19. Jahrhundert katapultiert.
Nach ca. zwei Dritteln wechselt die Handlung dann nach London und spielt zudem gut 5 Jahre später, das ist schon ein gewisser Bruch sowohl bei der Handlung als auch im Spannungsbogen. Dass der eigentlich Täter längst entlarvt wurde, spielt dabei aber keine Rolle, denn da er sich der Verhaftung entziehen konnte und er eindeutig weiter im Hintergrund die Fäden zieht, bleibt es weiter spannend, wann und wo er auftauchen wird und welche neuen Schrecken er ausbrütet.
Auch in Doyles scheinbar gut gehütetes Familienleben bekommt man weitere interessante Einblicke, die vom Autor im Nachwort noch vertieft werden. Sowohl Doyles als auch Bell erscheinen in diesem 2. Band als Charaktere greifbarer und bekommen beide mehr Tiefgang und natürlich kann man auch hier wieder einige Parallelen zu den späteren Holmes Geschichten ziehen.
Das Buch endet wirklich mit einem üblen Cliffhanger, so dass man hier gespannt auf den 3. Band sein kann, der dann hoffentlich alle offenen Fragen klärt.
FaziT: Der 2. Band startet ungemein spannend und mit dichter Atmosphäre, dann gibt es allerdings einen ziemlichen Bruch sowohl bei der Handlung als auch im Spannungsaufbau! Insgesamt bietet "Die Zeichen der Furcht" aber ein gelungenes, wenn auch recht düsteres Lesevergnügen für alle die eine Schwäche für viktorianische Krimis haben!